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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altenrhein im Streit mit AUA



btbaalza
22.10.2010, 17:25
In den Medien der Ostschweiz und Österreich findet man:

"Der Flughafen hat die Verträge mit der AUA aufgekündigt und beabsichtigt, die Strecke Wien-Altenrhein ab 27. März 2011 mit einer eigenen Fluglinie ("People's Vienna Linie") zu bedienen. Mit der AUA war man bezüglich eines Code Sharing-Agreements im Gespräch. Die AUA ihrerseits pocht auf eine fünfjährige Kündigungsfrist und denkt nach eigenen Angaben nicht im entferntesten daran, diese Flugverbindung von sich aus einzustellen.

Im Konflikt um die Nutzung des Flughafens Altenrhein und die Bedienung der Strecke Wien-Altenrhein zeigen sich beide Parteien verwundert über die Aussagen der Gegenseite. Flughafen-Geschäftsführer Armin Unternährer beruft sich auf eine Vereinbarung, nach der die AUA die Strecke von sich aus habe aufgeben wollen. Nur deshalb habe sich der Flughafen zur Gründung einer eigenen Fluglinie entschlossen und einen Passagier-Jet bestellt."

In der Homepage des Flughafens Altenrhein findet man weitere Details:
Die neue Gesellschaft (als Tochter des Flughafens!) soll mit Embraer 170 operieren und erste Besatzungen sollen bereits angeheuert worden sein.

Rolf Keller
22.10.2010, 22:08
Man kann eigentlich nur den Kopf schütteln darüber, was man aus dem nordöstlichen Dreiland hört. Es braucht ja schon ein gehöriges Mass an Unbedarftheit, um eine sonst schon gefährdete Flughafengesellschaft in ein solches Abenteuer hineinschlittern zu lassen.

Weder wollte die AUA offenbar die Strecke aufgeben, noch hat die Region genügend Verkehrsaufkommen, um ohne die AUA (und den Umsteigeverkehr in Wien und die Allianz im Hintergrund) einen Linienflug rechtfertigen zu können. Dass überhaupt eine Fluglinie nach Wien besteht, hängt zudem völlig von der Stimmung in Österreich ab. Weitere Linienflüge sind zurzeit rechtlich gar nicht möglich und der - auch zu optimistische - Ausbau des Flughafen wurde darum bereits gestoppt. Trotzdem bestellt man offenbar ins Blaue hinaus eine Embraer ERJ-170 und heuert bereits Besatzungen an. Ob eine Betriebsbewilligung überhaupt erteilt würde - und in welchem Land - ist unklar. In Bern jedenfalls scheint man nichts zu wissen.

Mittlerweile hat sich die Situation nur noch verschärft; AUA hat den Kontakt nach ersten Gesprächen abgebrochen und besteht auf ihrer fünfjährigen Kündigungsfrist. Es gibt somit nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird die unnötige Übung möglichst rasch abgebrochen und man versucht sich mit der AUA wieder zu versöhnen. Oder aber die Parteien werden für längere Zeit nur vor Gericht miteinander reden - und AUA wird trotzdem fliegen. Kommt es zur gerichtlichen Auseinandersetzung, ist es der Sache erst recht nicht förderlich, dass die geplante Airline durch den Flughafen selbst betrieben werden soll.

» eine Pressestimme zum Thema (http://www.appenzellerzeitung.ch/lokales/rorschach/tb-ot08/Streit-um-Wien-Linie-eskaliert;art2889,1626817) (Tagblatt, 21.10.2010)
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